Ob Wiedereinstieg nach einem Sabbatical, Elternzeit, längerer Krankheit oder
ob dir der Spaß im Job abhanden gekommen ist. In beiden Fällen ist es Zeit sich (neu) zu positionieren im Job.
Es gibt Zeiten, da zweifelt man an seinem Job. Vor allem wenn der Spaß bei der Arbeit verloren geht. Ich möchte dir in diesem Blogartikel ein paar Anregungen und konkrete Tipps geben, wie du wieder Spaß bei der Arbeit bekommen kannst.
Arbeitszeit ist Lebenszeit

Es ist schon krass! Als klassischer Arbeitnehmer arbeitet man 40 Stunden/Woche, d. h. man ist die meiste Zeit des Tages mit dem Job beschäftigt. Wenn du denkst „die Arbeit macht keinen Spaß mehr“, dann ist die Neugier an der Tätigkeit verloren gegangen oder der Druck zu hoch. Steht man morgens nur noch auf, um Geld zu verdienen, ist das nicht erfüllend und die Lebensqualität leidet sehr darunter. Spaß bei der Arbeit zu haben bedeutet, Spaß im Leben zu haben. Denn Arbeitszeit ist Lebenszeit.
Arbeit macht keinen Spaß - Gründe für fehlenden Spaß an der Arbeit

Die Gründe für den fehlenden Spaß bei der Arbeit können vielfältig sein. Zum Jobfrust zählen beispielsweise:
- Eintönige Tätigkeit, jeden Tag die gleichen Aufgaben
- Keine klare Aufgabenaufteilung
- Schlechte Stimmung im Team, mit Kollegen oder Vorgesetzten
- Unruhe durch Umstrukturierungsmaßnahmen oder häufiger Führungswechsel
- Zu hoher Druck vom Vorgesetzten (oder durch die eigene Person)
- Letzte Gehaltserhöhung ist zu lange her
- Keine Beförderung oder Perspektive in Aussicht
Phasenweise ist es OK, wenn Arbeit keinen Spaß mehr macht. Bleibt dieses Gefühl allerdings länger bestehen, wird sich das negativ auf die eigene Person auswirken. Fehlende Freude und Fokus auf das Negative führt irgendwann zur Depression oder Burn-out, wenn nicht rechtzeitig gehandelt wird.
Das Gute ist, man kann den Spaß bei der Arbeit wieder zurückholen.
Spaß bei der Arbeit wieder bekommen
Tipp 1: Kommunikation

Schwerste aber effizienteste Form ist offen mit dem Vorgesetzten, Kollegen oder Vertrauensperson über die eigene Situation zu reden. Vor allem in schwierigen Situation hilft die Kommunikation in den vier Schritte aus der „gewaltfreie Kommunikation„.
- Beobachtete Situation beschreiben
- Eigene Gefühle dazu ausdrücken
- Das Bedürfniss hinter dem Gefühl erläutern
- Deine Bitte / Wunsch formulieren
Ein Beispiel dazu: Angenommen die Aufgabenaufteilung ist nicht klar im Team, jeder macht was er will, es gibt keinen Austausch. Eine unangenehme Situation, die angesprochen werden sollte. Im Team-Meeting wäre dazu die Chance. Das könnte so aussehen:
- Situation: Ich habe den Eindruck, das Aufgabe XYZ von Person A, B und mir bearbeitet wird, es aber nicht klar ist, wo genau die Abgrenzung ist. So kommt es immer wieder zu Doppelungen oder es fehlen Inhalte.
- Gefühl: Ich ärgere mich darüber, wenn etwas doppelt erstellt wird oder am Ende fehlt.
- Bedürfnis: Ich möchte meine Arbeitszeit sinnvoll nutzen.
- Bitte können wir klar abgrenzen, welche Teile der Aufgabe XYZ in der Verantwortung von Person A, B und mir liegt?
Durch diese Kommunikationsform werden Situationen entschärft und der Spaß bei der Arbeit kann wieder zurückkommen.
Tipp 2: Perspektivwechsel

Fokussiere dich auf das Positive in deinem Job. Was an deiner Tätigkeit ist gut? Welche Softskills lernst du dadurch? Welche Erfahrungen aus dem Job kannst du auch für dein Privatleben nutzen? Wenn dir dazu nichts einfällt, dann tausche dich mit Kollegen oder Freunde aus. Frage, was sie an ihrem Job gut finden, wie sie Spaß bei der Arbeit haben und vielleicht bekommst du so auch eine Idee, worauf du dich fokussieren kannst. Deine Denkweise beeinflusst deine Gefühlswelt und dadurch auch dein Handeln. Wenn du dich also auf das Positive fokussierst, positiv über deinen Job und deine Tätigkeit sprichst, wirst du dich auch besser fühlen und der Spaß bei der Arbeit kommt so ein Stück mehr zurück. Dein unterbewusst sein, nimmt alles wahr, was du denkst und sagst, also bleib positiv, dann fühlst du dich nicht nur besser, dir wird es auch besser gehen.
Tipp: Schreibe dir jeden Tag 1 Punkt auf, der dir am jeweiligen Tag Freude oder Spaß bei der Arbeit bereitet hat. So hast du nach wenigen Wochen eine Liste von positiven Merkmalen und kannst diese noch mal nutzen und mit deinen persönlichen Zielen bzw. was dir im Job wichtig ist, abzugleichen. Dadurch wird dir bewusst werden, worauf du zukünftig noch mehr Wert legen solltest, um noch mehr Spaß bei der Arbeit zu bekommen.
Tipp 3: Erfolge bewusst machen

Was richtig motivierend sein kann, ist, sich seine Erfolge bewusst zu machen. Oftmals vor allem im Stress, vergessen wir, was wir bereits alles geleistet haben. Eine täglich erstellte Aufgabenliste, wo Aufgaben, nachdem sie erledigt worden sind, weggestrichen werden, machen einem bewusst, was man am Tag bereits alles geschafft hat und worauf man stolz sein kann.
Eine andere Methode wäre, ein Erfolgstagebuch zu schreiben. Schreibe dir jeden Abend auf, welche Erfolge du heute hattest. Wenn es dir mal nicht so gut geht, kannst du immer wieder in deinem Erfolgstagebuch nachlesen und dir bewusst machen, was du bereits alles geschafft hat – das gilt übrigens auch für dein persönliches bzw. privates Leben, nicht nur im Job. So kommst du dem Spaß bei der Arbeit näher.
Tipp 4: Eigenes Projekt starten

Wenn die alltägliche Arbeit keine neuen Herausforderungen mehr bietet, dann könntest du dir vielleicht ein neues Projekt aneignen, um wieder Spaß bei der Arbeit zu haben.
- Beispielsweise ist ein Arbeitsablauf/Prozess nicht ganz stimmig und du könntest eine Lösung erarbeiten.
- Evtl. gibt es auch Themen, die zu wenig Aufmerksamkeit bekommen und du möchtest dich mehr engagiere (z. B. Diversität, Nachhaltigkeit, Digitalisierung).
- Du könntest auch als Mentor tätig werden und Praktikanten oder junge Arbeitnehmer:innen in (d)einem Wissensgebiet schulen. Wissen weitergeben ist gut, denn durch Fragen oder Anregungen wirst du gefordert und gibt dir evtl. auch einen anderen Blickwinkel.
Tipp 5: Inspirieren lassen

Wenn alles ähnlich ist oder auch viel zu stressig, dann lass dich von Kollegen inspirieren. Schau, wie die es machen, vielleicht findest du einen guten Ansatz für dich, um wieder Spaß bei der Arbeit zu haben. Tausche dich mit Kollegen aus und frage nach „Sag mal, wie machst du das, wenn zu viele E-Mails am Tag reinkommen?“ oder „Was machst du, damit der Spaß bei der Arbeit nicht verloren geht der routinierten Tätigkeit?“.
Du könntest auch einen kleinen Wettbewerb gegen bzw. mit dir erstellen. Fordere dich selbst heraus. Worin möchtest du besser werden? Welche Kenntnisse oder Fähigkeiten könntest du noch erlernen? Weiterbildungen können sehr motivierend sein und dir so wieder mehr Spaß bei der Arbeit bringen. (Tipp: Schau dir meinen Blogartikel zum Bildungsurlaub an, für Weiterbildungen kannst du 5-10 Tage Extra Urlaub bekommen)
Tipp 6: Arbeitstag abwechslungsreich gestalten

Wenn jeder Tag wie der andere ist, ist das sehr ermüdend und dann ist es kein Wunder, wenn der Spaß bei der Arbeit fehlt. Umso wichtiger, dass du versuchst, Kontraste zu setzen und so immer wieder neue positive Anreize bekommst. Wechsel regelmäßig deine Aufgaben. Den ganzen Tag nur mit Excel und Zahlen zu arbeiten ist eintönig. Wenn es deinen Job zu lässt, bringe mehr Abwechslung rein. Zum Beispiel 2-3 Stunden Excelarbeit, dann 1 Stunde E-Mails, zum Mittagessen verabreden, anschließend mal stehend weiterarbeiten… Versuche, die Aufgaben abwechslungsreich zu gestalten, dann kommt der Spaß bei der Arbeit wieder zurück.
Tipp 7: Arbeitsplatz verschönern
Richte dir deinen Arbeitsplatz so ein, dass er deinen Bedürfnissen entsprechend gestaltet ist. Ich habe die Ideen in Kategorien eingeteilt. Ich denke, jede Kategorie ist wichtig und irgendetwas aus der jeweiligen Kategorie sollte bei der Gestaltung des Arbeitsplatzes und -tages berücksichtigt werden, damit der Spaß bei der Arbeit wieder zurückkommt.
Für deine eigene Tages-Organisation:
- Wochenplan bzw. Tagesplan erstellen und Aufgaben durchstreichen, die erledigt sind.
- Jeden Tag die Aufgaben nach Wichtigkeit und Dringlichkeit einplanen.
- Feste Terminblöcke im Kalender blocken für spezielle oder wiederkehrende Aufgaben.
- E-Mail-Postfach strukturieren mit Ordnern oder Farbmarkierungen.
- E-Mail- und Chatbenachrichtigungen ausschalten, um weniger abgelenkt zu werden.
- …

Für den Austausch untereinander:
- (Virtuellen) Kaffee trinken mit Kollegen.
- Zum Kollegen gehen, statt anzurufen oder Nachricht zu schicken.
- Mittagspause mit den Kollegen verbringen.
- Einfach mal einen Kuchen oder was Süßes für die Kollegen mitbringen und einladen.
- …

Für die Wohlfühl-Atmosphäre:
- Arbeitsplatz mit genügend Licht ausstatten.
- Bildschirme auf Augenhöhe platzieren.
- Gemütlichen und rückenfreundlichen Stuhl benutzen.
- Blumen auf oder neben den Schreibtisch platzieren.
- Radio einschalten oder Entspannungsmusik über Kopfhörer hören.
- Bilder, die bei dir schöne Gefühle hervorheben, aufhängen.
- …

Für die Entspannung zwischendurch:
- Spaziergang in der Mittagspause.
- Erinnerung an eine 5-Minuten-Meditation mit einem YouTube-Video oder Entspannungs-App (mit Termin im Kalender).
- Tasse Tee oder Glas Wasser immer extra holen in der Küche für mehr Bewegung.
- Kleine Gymnastikübungen machen wie Schultern zwischendurch kreisen und heben, den Rumpf nach links und rechts drehen, den Kopf zur Seite und nach vorne dehnen.
- …

Ich hoffe sehr, dass all diese Tipps dir wieder Spaß bei der Arbeit bringen und du nicht mehr denkst, die Arbeit macht keinen Spaß mehr. Welcher von diesen Spaß-bei-der-Arbeit-Tipps findest du für dich am besten? Was möchtest du ausprobieren?
Tipps helfen nicht, um Spaß bei der Arbeit zu bekommen?
Wenn keiner der Tipps hilft, ist die Frage, ob der Job noch der Richtige für dich ist? Die Tipps beziehen sich auf Dinge, die du selbst ändern kannst, gewisse Dinge kann man im Job aber nicht ändern. Vielleicht macht es Sinn, sich umzuorientieren. Manchmal hilft auch eine längere Auszeit vom Job, um zu schauen, ob du irgendwas davon überhaupt vermisst bzw. was für Gedanken bei dir aufkommen, wenn du erst mal aus deinem Job Alltag raus bist.
Wenn du Unterstützung bei einer Auszeit vom Job brauchst, helfe ich dir gern weiter. Schreibe mir einfach.